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Evaluation

Standards und Erfolgskriterien

Konflikt-KULTUR erfüllt die wichtigsten Standards und Erfolgskriterien erfolgreicher und nachhaltig wirksamer Präventionsmaßnahmen.

Soziales Lernen
Konflikt-KULTUR ist ein umfassendes Fortbildungsprogramm, das auf die Klarstellung und Einhaltung von Regeln und Normen gerichtet ist und die Fähigkeit zu Selbstkontrolle, Stressmanagement, Eigenverantwortung und die Konflikt- und Problemlösungs- sowie die Kommunikationskompetenz fördert. Es erfüllt damit alle Kriterien, die laut Düsseldorfer Gutachten erfolgreiche Präventionsmaßnahmen an Schulen auszeichnen. Link zum Gutachten

Lebensbezug
Soziales Lernen ist am effektivsten, wenn die entsprechenden Kompetenzen im Umgang mit realen Konflikten und den damit verbundenen Emotionen trainiert werden. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass die Kinder und Jugendlichen dieses Praxiswissen direkt umsetzen können. Auch der Alltag wird von diesen Konflikten spürbar entlastet.

Frühzeitigkeit
Durch frühzeitige Interventionen werden die wichtigsten Hemmfaktoren für Gewalt, nämlich Einfühlungsvermögen und Impulskontrolle, gefördert und die Entwicklung destruktiver Verhaltensmuster verhindert.

Methodenvielfalt
Mit den Fortbildungsbausteinen Klassenführung, Sozialtraining und Mobbingintervention, Mediation und Tat-Ausgleich und systemisches Konfliktmanagement stehen unterschiedliche Methoden für unterschiedliche Arten von Konflikten und Gewalt zur Verfügung. Dies ermöglicht einen differenzierten und zielgenauen Ansatz.

Flexibilität
Die einzelnen Fortbildungsbausteine und Methoden werden partizipativ den Bedingungen, Bedürfnissen und Besonderheiten der einzelnen Schulen oder Einrichtungen angepasst.

Schulentwicklung
Die einzelnen Methoden beinhalten neben der individuellen Ebene der Konfliktbeteiligten auch die Schul- und Klassenebene. Konflikt-KULTUR ist damit ein Mehr-Ebenen-Programm, das auf das System Schule zielt. Alle am Schulleben Beteiligten sind in die Maßnahmen einbezogen: Lehrer, Schulsozialarbeiter, Schüler, Eltern usw. Damit erfüllt Konflikt-KULTUR auch die Kriterien, die Dan Olweus für ein wirksames Anti-Bullying-Programm nennt.

Kontinuität
Alle Methoden werden dauerhaft und über alle Altersstufen hinweg angewandt. Kontinuierlich stattfindende Teamsitzungen und Praxisbegleitung sorgen dafür, dass die entsprechenden Methoden nachhaltig im Alltag und in der Struktur einer Einrichtung verankert und zum integralen Bestandteil des jeweiligen pädagogischen Konzepts bzw. Schulprofils werden.

Konflikt-KULTUR wird fortlaufend evaluiert
Das Fortbildungsprogramm Konflikt-KULTUR entwickelt sich durch Rückkopplungsprozesse aus den Einrichtungen ständig weiter. So werden alle Fortbildungsteilnehmer/-innen zur Qualität unserer Angebote befragt. Auch werden neue Erkenntnisse kontinuierlich in das Programm einbezogen. Dies Gewährleistet eine fortlaufende Optimierung.

Konflikt-KULTUR wurde und wird von unabhängiger Stelle wissenschaftlich evaluiert. Hierbei waren bzw. sind das Psychologische Institut der Universität Freiburg, das Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Zürich, die Fakultät für Sonderpädagogik der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg in Verbindung mit der Universität Tübingen mit Sitz in Reutlingen, die Saxion Hogescholen in Enschede und das Zentrum für Kinder- und Jugendforschung im Forschungs- und Innovationsverbund der Evangelischen Hochschule Freiburg beteiligt. Derzeit wird der Baustein Sozialtraining und systemische Mobbingintervention im Rahmen einer qualitativ-/quantitativen Längsschnittuntersuchung mit Methodentriangulation und Pre-, Post und Follow-up-Erhebung untersucht.



Forschungsarbeiten/Studien

Linßer, Janine (2018): Möglichkeiten der Förderung einzelner Dimensionen sozialer Kompetenzen im Kontext von Schule. Programmevaluation „Sozialtraining und Mobbingintervention – Systemisch denken und handeln“. Wissenschaftliche Schriften der WWU Münster, Reihe 6, Band 16. Download der Dissertation


Stehr, E./Fröhlich-Gildhoff, K. (2011): Evaluation des Modellprojekts Soziale Ganztagsschule – Schulentwicklung und soziale Kompetenz. In AGJ-Fachverband für Prävention und Rehabilitation (Hrsg.), In der Schule zu Hause? Chancen einer sozialen Ganztagsschule. Tipps, Konzepte, Erfahrungen (S. 98-122). Freiburg: AGJ-Verlag. Download der Evaluation

Diese Studie zeigt unter anderem, dass durch den Fortbildungsbaustein GUT ARBEITEN eine signifikante Verbesserung der Unterrichtsqualität erreicht wird und die Fortbildungsmodule insgesamt als sehr positiv beurteilt werden – auch von Eltern. Es wird eine verbesserte Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schülern/-innen und insbesondere eine gestiegene Motivation bei leistungsschwachen Schülern/-innen festgestellt.


Pottmeier, M./Lücke, V./Sohrt, P. (2008): Evaluationsstudie Präventionsprojekt „Bei STOPP ist Schluss“. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Saxion Hogescholen in Enschede.

Diese Studie evaluiert die Effekte des Fortbildungsbausteins GUT ARBEITEN/Klassenführung an der Kardinal von Galen Realschule in Mettingen in einer sechsten und siebten Klasse. Die Wirksamkeit der Methoden wird von Lehrern/-innen, Schülern/-innen und Eltern grundlegend positiv beurteilt. Insbesondere zeigen die Ergebnisse dieser Studie, dass das Anerkennungssystem zu einer dauerhaft erhöhten Motivation zur Regeleinhaltung führt und damit die Zahl der Regelverstöße sinkt. Beispielsweise bringen die Schüler/-innen häufiger die Arbeitsmaterialien vollständig mit und die Hausaufgaben werden sorgfältiger erledigt. Mit Hilfe eines db-Messgeräts (PCE-318) wurde nachgewiesen, dass die Ruheregel einen signifikant positiven Einfluss auf die Lautstärke und das Arbeitsverhalten der Klasse hat, mit dem Nebeneffekt, dass die Schüler/-innen seltener über nachmittägliche Kopfschmerzen berichten. Insbesondere bei „schwierigen“ Schülern/-innen konnte eine positive Entwicklung festgestellt werden.


Leberl, N. (2006): Aggressives und gewalttätiges Verhalten von Kindern und Jugendlichen an Sonderschulen. Möglichkeiten der Prä- und Intervention. Unveröffentlichte wissenschaftliche Hausarbeit, Fakultät für Sonderpädagogik der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg in Verbindung mit der Universität Tübingen mit Sitz in Reutlingen.

Diese Studie evaluierte die Effekte der Fortbildungsbausteine GUT ARBEITEN/Klassenführung und ZUSAMMEN LEBEN/Sozialtraining und systemische Mobbingintervention an einer Freiburger Grundschule und an einer Freiburger Förderschule. Beide Schulen sind sogenannte Brennpunktschulen. Die Ergebenisse zeigen, dass sich unabhängig vom Schultyp durch GUT ARBEITEN das Arbeitsklima und die Arbeitsvoraussetzungen wie Pünktlichkeit und Vollständigkeit des Arbeitsmaterials verbessern, die Motivation der Schüler/-innen, sich an Regeln zu halten, steigt, die Ruheregel für einen störungsfreien Unterricht sorgt, die Sicherheit im Umgang mit Unterrichtsstörungen und die Arbeitszufriedenheit zunehmen. Durch die Einführung in allen Klassen sehen die Lehrkräfte Vorteile darin, nicht mehr so viel reden, erklären und diskutieren zu müssen und dass Entscheidungen erleichtert werden. Im Zusammenhang mit ZUSAMMEN LEBEN wurde ein allgemein friedlicheres und achtsameres Miteinander festgestellt. Positiv bewertet wurde auch, dass die Schüler/-innen eine Möglichkeit bekommen, Probleme aufzuarbeiten und zu reflektieren. Insbesondere zeigt sich, dass durch die Kommunikationsregeln der respektvolle Umgang der Schüler/-innen untereinander zugenommen hat, dass die Schüler/-innen „Handwerkszeug“ zum Lösen von Konflikten bekommen und gelernt haben, besser mit Konflikten umzugehen und sich beispielsweise gewaltfrei wehren können, dass die Gewalthäufigkeit und der Schweregrad der Gewalt gesunken ist, dass sich die Klassengemeinschaft verbessert hat und soziale Kompetenzen gefördert werden. Durch die Einführung in allen Klassen wurde eine allgemeine Verbesserung des Schulklimas berichtet.

Insgesamt wurde festgestellt, dass Konflikt-KULTUR zu einer positiven Stimmung in den Lehrerkollegien führt, was sich auch in der Gesamtschulnote von 1,9 für das Programm zeigt.


Käppler, C./Grüner, T./ HöflerS./Hilt, F. (2006): Schule und Konflikt-KULTUR. In H.-C. Steinhausen (Hrsg.), Schule und psychische Störungen (S. 311-328). Stuttgart: Kohlhammer.

In diesem Artikel werden mehrere empirische Untersuchungen zu Konflikt-KULTUR zusammenfasst.


Grüner, T./Hilt, F. (2004): Wirksamkeitskriterien in der Praxis – Das Präventionsprogramm Konflikt-KULTUR. ajs-informationen II. Download des Artikels


Höfler, S./ Grüner, T./Hilt, F./Käppler, C. (2004): Evaluation in der Gewaltprävention – Herausforderungen für die Praxis. ajs-informationen II. Download des Artikels


Höfler, S. (2003): Soziales Lernen in der Schule. Eine qualitative Untersuchung zur Konfliktkompetenz durch Mediation und Täter-Opfer-Ausgleich. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Psychologisches Institut der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.

Diese Studie wertet 211 Mediations- und 46 Tat-Ausgleichsprotokolle, die zwischen Januar 1998 und Ende September 2002 an einer Realschule mit 766 Schülern/-innen entstanden sind, aus. Aus diese Weise wurden wichtige Erkenntnisse zur Verbesserung der Protokolle, die im Rahmen von Mediation und Tat-Ausgleich ausgefüllt werden, gewonnen.


Glattacker, M./Engel, E.-M./Hilt, F./Grüner, T./Käppler, Ch. (2002): Ist Gewaltprävention an Schulen wirksam? – Eine erste Bilanz über das Präventionsprogramm „Konflikt-KULTUR“. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 49, (S. 132-144).

Diese Studie belegt die Wirksamkeit der Programmbausteine Mediation und Tat-Ausgleich und erbringt den Nachweis, dass ein Jahr nach Einführung von Mediation (ausgebildete Lehrkräfte und Schüler/-innen) und Tatausgleich an einer Realschule in Müllheim mit ca. 600 Schülern/-innen, sich die Lehrkräfte in ihrer pädagogischen Arbeit entlastet fühlen, sich die Gewalthäufigkeit reduziert, Konfliktlösekompetenzen zugenommen und sich das Schulklima insgesamt verbessert hat. Es wird eine hohe Akzeptanz des Programms erreicht. 100% der Schülermediatoren, 96,7% der Schüler/-innen und 91,6% der Lehrkräfte finden es gut, dass es Mediation und Tat-Ausgleich an der Schule gibt und alle Befragten sprechen sich für eine Fortsetzung aus.


Reinbold, K.-J. (Hrsg.) (2002): Konflikt-KULTUR. Soziale Kompetenz und Gewaltprävention. Berichte aus der Praxis. Empirische Untersuchungen (S. 181-250). Freiburg: AGJ. Link

Hier werden vier empirische Untersuchungen zu Konflikt-KULTUR vorgestellt. Unter anderem eine Studie mit 565 Schülern/-innen zur Frage, wie sie sich eine optimale Schule wünschen und eine Studie, die das Präventions- und Partizipationsprojekt „Mitmischen – Schule gestalten“ an einer Freiburger Realschule evaluiert, in dessen Rahmen ein großes Wandbild, eine selbstorganisierte Klassenfahrt, die Einrichtung der Lehrer-Schüler-Mediation, ein selbstorganisiertes Schulfest, der Bau einer Sitzlandschaft und die Gründung der Schülerfirma CAT (Computer AidedTeam) realisiert wurden. Diese Studie zeigt, dass die Beteiligung der Schüler/-innen am Schulleben das soziale Klima und die sozialen Kompetenzen der Schüler/-innen verbessert und so zu einem gewaltfreien Miteinander beiträgt.


Engel, E.-M. et al. (2002): Erfolgsmodell Konflikt-KULTUR? Evaluationsergebnisse. In K.-J. Reinbold (Hrsg.). Konflikt-KULTUR. Soziale Kompetenz und Gewaltprävention. Berichte aus der Praxis (S. 181 ff.). Freiburg: AGJ-Verlag. Link zum Inhaltsverzeichnis

Anhand einer quantitativen und einer qualitativen Befragung von Schülern/-innen, Schülermediatoren und Lehrkräften einer Realschule wird deren Einschätzung des Präventionsprogramms Konflikt-KULTUR ein Jahr nach Programmbeginn erfasst. Nach insgesamt 70 bearbeiteten Konfliktfällen in 33 Schulwochen, von denen jeweils ca. die Hälfte von Schülern/-innen und die andere Hälfte von Erwachsenen bearbeitet wurde, geben zwei Drittel aller Schüler/-innen und Lehrer/-innen dem Programm die Note „gut“ oder „sehr gut“.


Glattacker, M./Engel, E.-M. (1999): Gewalt an Schulen – Eine Untersuchung im Rahmen des Präventionskonzepts „Konflikt-KULTUR“. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Psychologisches Institut der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.

Im Rahmen dieser Studie wurden 565 Schüler der Klassenstufe 5-9 an einer Realschule in Müllheim nach ihren Erfahrungen mit Drogen sowie nach ihren Erfahrungen mit Gewalt und ihren Reaktionen darauf befragt. Außerdem beantworten sie die Frage, worin sie die Ursache für Gewalt sehen. Die Ergebnisse führten unter anderem zu einer Neukonzeption des Evaluationsinstruments „Fragebogen zur Gewalt“. Gleichzeitig wurden die Bausteine Mediation und Tat-Ausgleich ein Jahr nach Einführung evaluiert. Es zeigte sich, dass sich das Schulklima insgesamt verbessert hat, dass 58,3% der Schüler/-innen und 63,6% der Schülermediatoren eine Reduzierung der Gewalthäufigkeit wahrnehmen und dass durch die Wiedergutmachungen im Rahmen von Mediation und Tat-Ausgleich Sanktionsmittel wie Schulverwarnung und Unterrichtsausschluss viel seltener eingesetzt werden mussten. 96,7% der Schüler/-innen und 91,6% der Lehrer/-innen finden es gut, dass es die Möglichkeit zur Streitschlichtung gibt. 75% der Schülermediatoren würden die Ausbildung noch einmal machen und berichten von einer Zunahme ihrer Problemlösekompetenzen. 72,7% der Lehrkräfte sind der Meinung, dass das Programm sie in ihrer pädagogischen Arbeit entlaste. 65% der Schüler/-innen, 75% der Schülermediatoren und 66,6% der Lehrer/-innen geben dem Programm Konflikt-KULTUR insgesamt die Note sehr gut oder gut. Alle Befragten sprechen sich für eine Fortsetzung aus.

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Derjenige, der ein gewalttätiges Kind nur hinter verschlossenen Türen behandelt, missachtet sowohl das Recht der Gemeinschaft sichtbarer Schutzmaßnahmen als auch das Recht des Kindes, die gestörte Beziehung zur Gemeinschaft wieder in Ordnung zu bringen."
Haim Omer
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Joachim Bauer:
„Mutig, hilfreich, praxisnah – die Autoren bringen Klassenführung und soziales Lernen auf den Punkt."

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